© Gerard Alon
„Seit mindestens 80 Jahren gibt es in meiner Familie keine Verabschiedungen mehr. Alle verschwinden. Tief in mir steckt der Glaube, dass wir uns eines Tages treffen und uns richtig voneinander verabschieden werden.“ (Michal Svironi)
Die israelische Theatermacherin Michal Svironi lässt wie durch Geisterhand Figuren erscheinen, die eine Spur in ihrer Erinnerung hinterlassen haben. Diese Figuren verkörpern und entfalten sich wie eine Prozession, vielleicht auch wie ein Totentanz. Jede einzelne Figur hat ihre eigene Geschichte, oft makaber und clownesk verbreiten sie mitunter auch Erzählungen der Diaspora. Sie stellen Fragen, die viele vertriebene Menschen umtreiben: Was bleibt von unserer Vergangenheit, was lassen wir zurück? Durch ihr Puppenspiel verbindet sich Michal Svironi mit ihrer Familie und mit vergangenen Generationen, in einer ebenso grellen wie poetischen Collage, einem Universum an der Schnittstelle zwischen bildender Kunst und Theater.
Die vielfach ausgezeichnete Schauspielerin, Puppenspielerin, Clownin, Autorin, Regisseurin und Dramatikerin Michal Svironi kreiert seit bald 20 Jahren weltweit Stücke, die sich durch ihre einzigartige Bühnensprache auszeichnen. Ihre Themen sind persönliche und gesellschaftliche Prozesse. Svironis Welt ist poetisch und abstrakt, makaber, absurd und provokativ. Sie sucht die Magie im Leben auf der Bühne und darüber hinaus, mit dem Kopf in den Wolken und den Füßen auf dem Boden. Michal Svironi hat an der Sorbonne einen Abschluss in Theaterwissenschaften erworben, studierte an der Ecole internationale de théâtre Jacques Lecoq, an der Ecole de pantomime de Marcel Marceau und an der Ecole internationale de mime corporel dramatique de Paris. Sie nahm an zahlreichen Workshops teil, u. a. am Théâtre du Soleil von Ariane Mnouchkine, am Marionettentheater mit François Lazaro, aber auch an Workshops für Akrobatik und Maskenspiel. Zwei Etappen markierten einen wesentlichen Wendepunkt in ihrem Berufsleben: die Kurse für zeitgenössische Clowns mit dem berühmten Eric Bluet und die Kurse für Kunsttherapie mit Meera Hashimoto. Svironi hat als Krankenhaus-Clown in Israel gearbeitet und wirkte als Schauspielerin bei verschiedenen Produktionen mit. Im Kino spielte sie an der Seite von Gérard Depardieu in dem Film „HELLO GOODBY“ und in der französischen Serie „Antigone 34“.
Von und mit Michal Svironi | Mitarbeit Konzept, Musik Yoni Tal | Accessoires, Kostüme, Puppen Leonid Elisov | Dramaturgie Micki Mevorach | Outside Eye Alexandre Delperugia | Produktion Shani Luzon, E.V.E – Organisation selbstständiger KünstlerInnen im Theater
Das Wunder-Festival 2024 zeigt mit über 35 Produktionen aus Israel, Frankreich, den Niederlanden, Tschechien, Spanien, Belgien, Dänemark, der Schweiz und Deutschland an 12 Tagen das Beste aus dem internationalen Figurentheater.
tickets
Die Bar des schwere reiter öffnet bereits eine Stunde vor der Veranstaltung. Auch im Anschluss sind Sie herzlich eingeladen, bei einem Drink in unserem Foyer ins Gespräch zu kommen. Wir freuen uns auf Sie!