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 Foto: Eugene Taran 15. November 2022 / 20:00 Ensemble für synkretische Musik + Eugene Taran
DIE GEDANKEN DES MALERS MARCELLO schwere reiter musik
Die bodenlose Realität hat den Maler Marcello in eine sinnlose Identitätskrise gestürzt. Wer ist er? Ein Star, dem das glamouröse Leben der Bohème und die Gönner abhanden gekommen sind. Ein Künstler, dessen Existenz verblasst, weil die Werte in der Gesellschaft unklarer geworden sind. Oder doch nur ein Handwerker, dem es an zahlender Kundschaft mangelt? – Marcellos Pinsel ist wie ein Geigenbogen. Jeder Strich ein Gedanke. Was erwarte ich, denkt er sich. Was fordere ich. Will ich von meiner Kunst leben? Will ich berühmt sein? Produzieren für zahlende Klienten oder ein Leben in Autonomie von der Welt? Kunst und Schöngeist alleine zahlen die Nahrung nicht. Aber will ich die Würstchen der Realität, die für mich gebraten werden, noch essen. Oder ist das alles eh wurscht, und es geht schlicht und einfach um das Überleben?
"La Bohème 2022" ist ein Zyklus von vier Konzerten des Ensembles für synkretische Musik, das mit seiner flexiblen und schlanken, vom Streichquartett ausgehenden Formation, unter Einbezug von Musik, Sprache und Videokunst die Ohnmächtigkeit und Unsichtbarkeit analog arbeitender Künstler:innen musikalisch inszeniert und reflektiert. Mit einer dekonstruierten Neuinterpretation der vier Künstlerfiguren aus Puccinis weltberühmter Oper "La Bohème" setzt sich das Ensemble mit der fragilen Lebenswirklichkeit der Künstler:innen auseinander. Konzert III folgt im schwere reiter den Gedanken des Malers Marcello zur kuratierten Welt des Kunstbetriebs mit zwei musikalische Uraufführungen von Carl Oesterhelt und Enjott Schneider und weiteren Werken des 21. Jahrhunderts. Den künstlerischen Raum dazu schafft eine Video-Installation des Künstlers Eugene Taran.
Programm:
Carl Oesterhelt (*1968), Musik / Matthias Günther (*1963), Text: Etudes sur La Bohème III - Coups de pinceau pour violon seul et cordes für Solovioline, Stimme, Streichseptett & Video (UA)
Enjott Schneider (*1950): Marcel Duchamp – Myth of the World of Things for Percussion and Strings (UA)
Wolfgang Heisig (*1952): Ringparabel für Streichseptett und Schlagzeug
Franghiz Ali-Zadeh (*1947): Oasis for String Quartet and Tape
Weitere Informationen siehe [ www.synkrmzk.org ]
Ensemble für synkretische Musik: Gertrud Schilde (Violine), Jörg Widmoser (Violine), Markus Henschel (Violine), Kelvin Hawthorne (Viola), Andreas Höricht (Viola), Emil Bekir (Violoncello) Aniko Zeke (Violoncello), Maximilian Fraas (Kontrabass) / Dirigent, Perkussion: Stefan Blum / Video: Eugene Taran / Künstlerische Leitung: Gertrud Schilde, Carl Oesterhelt
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Sonderprogramms NEUSTART KULTUR
Normalpreis 1: 17 € / erm. 10 €
Eine Initiative von Tanztendenz München e.V., PATHOS München e.V. und scope – Spielraum für aktuelle Musik im Kreativquartier. Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
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