Andreas Skouras (© Susanne Krauss)

28. März 2023 / 20:00
Andreas Skouras
50 Neue und Neuere Klavierbagatellen

schwere reiter musik

Anlässlich seines 50. Geburtstages hat Andreas Skouras „50 neue und neuere Klavierbagatellen“ ausgewählt. Werke von Liszt, Bartók, Kochan, Spring, Hamaryi, Lutyens, Mamlok, Schneid, Schwenk, Vine und Kapustin.

Obschon Liszt viele (eher kurze) Stücke in dieser Stilistik hinterließ, ist es eine Bagatelle, der ihr explizit die Bezeichnung „sans tonalité“ verleiht und somit ausdrücklich auf den Verzicht von Tonart verweist. Das ist umso bemerkenswerter, denn solche musikalischen „Kleinigkeiten“ wurden seit Beethovens maßstabsetzenden Zyklen offenkundig gar nicht mehr verwendet.

Das sollte sich mit Beginn des 20. Jahrhunderts rasch ändern. Zu den frühen Beispielen zählen die Bagatellen op. 6 von Béla Bartók, „als Reaktion auf die Überschwänglichkeit der romantischen Klaviermusik des 19. Jahrhunderts“, wie der Komponist selbst schreibt, komponiert. Überschwängliches und Überladendes zu vermeiden, bleibt ein Charakteristikum von Bagatellen. Elisabeth Lutyens fand in ihrem Zyklus den idealen Rahmen für eine Reduktion der Ausdrucksmittel, wie man sie von Anton Webern kennt. Rudi Springs Stücke sind poetische Kleinodien, Tobias PM Schneids Zyklus leugnet das Virtuosentum nicht, Ursula Mamlok orientiert sich in ihren Stücken an die Möglichkeiten des Cembalos, Fredrik Schwenk spinnt Beethovens op. 126 in seinen eigenen Bagatellen fort, Carl Vine setzt mit seinem Zyklus den Opfern von AIDS ein Denkmal, András Hamary erschafft ein Pendant zu den Zyklen moderner Klassiker, Günter Kochan beklagt den Zerfall der DDR und die Ohnmacht der sozialistischen Staatsform und Nikolai Kapustin findet Lust an virtuosen Quasi-Etüden mit jazzigen Elementen. Ein Panoptikum 50 neuer und neuerer „Kleinigkeiten“, aus Anlass von Andreas Skouras‘ 50. Geburtstag.

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Andreas Skouras (Klavier)


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