Angelo Petracca, Foto: Sebastian Kiener

20. November 2021 / 20:00
Léonard Engel
Parotia

schwere reiter tanz

"Parotia" ist eine Performance für drei sich drehende Tänzer:innen, inspiriert von so unterschiedlichen Quellen wie dem ägyptischen Volkstanz Tanoura, dem choreografischen Erbe von Loïe Fuller oder Oskar Schlemmer und der Bauhaus-Bewegung. Indem er ein Stück an der Schnittstelle zwischen mittelöstlichem Tanz und unserem westlichen choreografischen Erbe kreiert, erforscht Léonard Engel die physischen und visuellen Eigenschaften des Drehakts und lädt das Publikum zu einem hypnotischen und skulpturalen Tanzstück ein.

"Während meiner Recherche zu 'Parotia' war ich sehr fasziniert davon, wie der Akt des Drehens in verschiedenen Kulturen und aus unterschiedlichen Gründen immer wieder auftauchte: als Mittel, um einen tranceähnlichen Zustand zu erreichen (im antiken Griechenland), um sich mit einem Gott zu verbinden (Sama der Derwische), um eindrucksvolle visuelle Effekte zu erzeugen (Tanoura) oder um die Unterwäsche der bayerischen und Tiroler Frauen zu entblößen (Dirdnldrahn). Sogar im Ballett gibt es diese Tradition der 32 Fouettés." (Léonard Engel)

Ausgehend von der schlichten Bewegung des Drehens, entwickelt Engel eine Choreografie, die langsam die Wahrnehmung der Zuschauenden in Bezug auf Raum und Körper verändert. Ausgestattet mit schweren mehrlagigen Kostümen, kreiert von Josa Marx, werden die drei Tänzer:innen zu kinetischen Skulpturen, die sich in kontinuierlicher Transformation befinden und sich immer wieder neu im Raum konfigurieren, während die flirrenden Muster der Stoffe den hypnotischen Effekt des Drehens unterstreichen. Die Körper der Tänzer:innen verschmelzen mit ihren Kostümen und verlieren sich in abstrakten Formen bis sie komplett hinter dem Treiben der Farben und Figuren verschwinden.

"Bei diesem Stück geht es mir darum, die Idee der kinetischen Skulptur zu erforschen. Die Tänzer:innen tragen sehr schwere, vielfarbige Röcke, die wir als Objekt behandeln, um den Körper der Performer:innen zu abstrahieren. Die entstehenden Formen leben nur durch die Zentrifugalkraft der Drehbewegung und würden auseinanderfallen, wenn die Performer aufhören würden, sich zu drehen – es ist das Verschwinden des Körpers durch die Bewegung, das Verwandeln in eine abstrakte Form." (Léonard Engel)

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Choreografie: Léonard Engel / Tanz: Gizem Aksu, Lisa Stertz, Angelo Petracca / Kostümdesign: Josa Marx / Komposition: 9T Antiope / Lichtdesign: Matthias Singer – 507nanometer / Produktionsleitung: Miria Wurm / Technische Leitung, Lichttechnik: Rainer Ludwig / Soundtechnik: Josy Friebel / Kostümanfertigung: Christin Wanke / Stoffanfertigung: Weberei/ Noël Saavedra / PR: Simone Lutz / Videoteaser: Sebastian Kiener


In Koproduktion mit PACT Zollverein / Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, ermöglicht durch den Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus den Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.


Wegen begrenzter Platzanzahl sowie der Hygienebestimmungen ist eine Reservierung für die Vorstellung notwendig.
Normalpreis 1: 17 € / erm. 10 €
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Eine Initiative von Tanztendenz München e.V., PATHOS München e.V. und scope – Spielraum für aktuelle Musik im Kreativquartier. Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.