Die Serie „Blickwinkel“ erscheint alle 14 Tage in unserem Newsletter. Hier schreiben Mitarbeitende des schwere reiter über ihre Arbeit, geben Einblick hinter die Kulissen, porträtieren Künstler*innen, beleuchten kulturpolitische Aspekte oder informieren über wichtige Belange des schwere reiter.

Türen zur Musik | Blickwinkel 3/25

Neue Musik erschließt sich vielen nicht unmittelbar. Nicht, weil sie verschlossen wäre, sondern weil sie jenseits des Gewohnten existiert, weil sie eigene Regeln hat und eigene Räume schafft. Und oft steht man, etwas unsicher, davor wie vor einer Tür, die verheißungsvoll, aber fremd wirkt. Ko-Labor will sie in besonderer Weise einladen, hereinzukommen.

Denn was, wenn ein Konzert nicht erst mit dem ersten Ton beginnt? Wenn der Moment des Ankommens bereits ein Teil der Musik wird? Wenn Künstlerinnen nicht nur auftreten, sondern Gastgeber*innen sind – Impulsgeber*innen, Begleiter*innen, Gesprächspartner*innen? Wenn die Musik nicht einfach im dunklen Raum versendet, sondern von Stimmen getragen, von Gedanken gespiegelt wird?

Ko-Labor ist Einladung, sich der Musik nicht nur zu nähern, sondern sich in ihr zu bewegen. In sieben Modellkonzerten zwischen März und Mai werden neue Wege der Begegnung geschaffen – vor, während und nach der Aufführung. Dieses Format ist keine Erklärung oder Lehrstunde. Es ist eine Möglichkeit, sich über Musik zu verständigen – mit denen, die sie spielen, die sie denken, die sie lieben. Schon beim Betreten des Raumes entfaltet sich ein Dialog – durch Einführungen, durch Impulse, durch die Offenheit der Künstler*innen, die nicht nur spielen, sondern das Publikum mitnehmen. Und wenn der letzte Ton verklungen ist, bleibt die Musik nicht in der Stille zurück, sondern wird weitergetragen: auf der Coda-Couch, im Austausch, im Gespräch.

Eine Initiative der freien Szene

Ko-Labor ist ein gemeinsames Projekt von schwere reiter musik (scope) und Musikbüromuc. In einer Workshop-Reihe haben Musiker*innen der freien Szene Münchens neue Strategien entwickelt, um Musik unmittelbar erlebbar zu machen. Das Ergebnis ist eine Reihe von Abenden, die sich jedem Konzertbetrieb entziehen und stattdessen einladen, sich auf eine Erfahrung einzulassen.

 

Andreas Schlegel, Geschäftsführer

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